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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 512

1877 - Oldenburg : Stalling
512 - monarchische Einflu hier erhalten blieb, während sich die spanischen Kolonien in Republiken verwandelten.^ peit 1840 regiert Kaiser Pedro Ii. Im Mai 1867 wurde die allmhligc Abschaffung der datieret gegen Entschdigung von Staats wegen begossen. Brasilien, von jeher der gefhrlichste Fekd der Republik Paraguay, wo seit 1862 Solano Lopez als Prsident regierte war seit 1865 im Kriege mit den Paraguiten begriffen, in dem es von der argentinischen Confderation und Uruguay untersttzt ward. Die Brasilianer und ihre Verbndeten behaupteten die Hauptstadt Assuncion. Von Afrika hat in geschichtlicher Hinsicht nur tue am Mittelmeer gelegene Nordkste Bedeutung. Des Krieges, den Marokko im Jahre 1859 bis 1860 mit Spanien zu führen hatte, ist bereits gedacht worden (vgl. S. 136 Anmerk.) Die Colonisirung Algeriens durch die Franzosen hat emen Hauptsitz der Seeruberei am Mittelmeer zerstrt. Aber mder Verwaltung der Colonie mangelte noch ein fester Plan Seitens der Regierung, die zwar europische Anstedler herbeiziehen, ihnen aber keine freie Thtigkeit gewhren wollte ohne die sie nicht gedeihen kann. Ackerbau und Handel knnen nur durch Einwanderung gehoben werden, die )tch jedocb durch die dort herrschende Militrdictatur nicht an-gezogen fhlt. In den Jahren 1864-1866 brachen Aufstnde der Araber gegen die Franzosen aus, die von diesen siegreich unterdrckt wurden. Tunis war frher nur durch sein Seeruberwejen bekannt, dem die Eroberung Algiers durch die Franzosen ein Ende mackte. Seitdem ist die Bevlkerung dem Landbau und dem Handel zugetban. Tunis erkennt den Sultan m Konstantinopel noch als seinen Schutzherrn an, zahlt einen jhrlichen Tribut und stellt sein Contingent. Aber der Bey von Tunis befolgt die Befehle der Pforte nur, in soweit ste mit seinem Vortheil bereinstimmen. An Aufstnden gegen den Bey und Unruhen im Innern hat es nicht gefehlt. Franzosen und Englnder machen sich den politischen Einflu streitig. Ganz hnliche Verhltnisse bestehen in Tripolis.

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 256

1877 - Oldenburg : Stalling
256 Nach viertgigen Kmpfen zog sich der Feldmarschall Graf Radetzky aus der Stadt, um die in der Lombardei zerstreut liegenden Besatzungen an sich zu ziehen und zwischen Mantua, Peschiera und Verona eine gesicherte Stellung zu nehmen. Inzwischen schlugen sich die brigen festen Pltze zu den Auf-stndischen: auch das wichtige Venedig ging verloren, wo der Advocat Manin die Republik ausrief und sich an deren Spitze stellte: nach dem Schweigen eines halben Jahrhunderts galt der heilige Markus wieder als Symbol der Unabhngig-keit der Lagunenstadt. Radetzky befand sich Anfangs in einer blen Lage, als Karl Albert mit einem berlegenen Heere heranzog, während er nur 35000 Mann hatte und durch den Abfall Venedigs und einen drohenden Aufstand in Wlsch-tyrol von Wien abgeschnitten war. Zum Glck fr Radetzky war der Sardenknig zwar ein tapferer Soldat, aber kein Feldherr. Er wollte die Lombardei durch Unterhandlungen gewinnen und seine Streitkrfte fr weitere Unternehmungen ungeschwcht erhalten. Dadurch bekam Radetzky Zeit, ein Hlfscorps von 19000 Mann an sich zu ziehen und seine Truppen mit der Kraft und Zuversicht zu erfllen, die ihn selbst, den zweiundachtzigjhrigen Heldengreis, beseelte. Als Karl Albert endlich am 9. Mai einen Angriff bei Santa Lucia machte, scheiterte derselbe an dem tapferen Widerstande und der gnstigen Stellung der Oestreicher. Am 29. Mai wurde eine toscanische Division fast gnzlich aufgerieben, dagegen siegten die Sarden am 30. Mai bei Goito, wo Joseph Gari-baldi *) an der Spitze seiner Alpenjger den Oestreichern am Fu der Alpen jeden Schritt streitig machte - und durch seine khnen Mrsche, seine persnliche Tapferkeit und den begeistern-den Eindruck auf seine Schaaren den Grund zu seiner Be-rhmtheit legte. Nachdem Radetzky, in der festen Hoffnung auf endlichen Sieg, einen Waffenstillstand, den der streichische Hof beabsichtigte, hintertrieben hatte, eroberte er Vincenza und * Er wurde 1807 zu Nizza geboren, wurde Seemann, mute aber wegen Betheiligung an einer Militrverschwrung sein Vaterland ver-lassen (1834). Er ging nach Sdamerika, wo er im Dienste der Re-publik Uruguay eine italienische Legion mit Auszeichnung befehligte. Im Jahre 1848 kehrte er mit einer Anzahl Gesinnungsgenossen nach Nizza zurck, um am Kampfe gegen Oestreich Theil zu nehmen.

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 31

1877 - Oldenburg : Stalling
- 31 - Santa Anna rief zu Vera Cruz die Republik aus und nthigte Jturbide zur Abdankung (1823). Dieser flchtete nach Europa, kehrte zwar zurck, mute aber seinen Versuch, den Thron wieder zu besteigen, mit dem Leben bezahlen (Oct. 1824). Auch Guatemala machte sich 1821 unabhngig und bildete die Republik der vereinigten Staaten von Mittelamerika. Die La Platastaaten verbanden sich seit 1816 zu einem Fderativstaate, der argentinischen Republik, und Montevideo, lange ein Zankapfel zwischen dieser und Brasilien, nahm 1830 den Namen der stlichen Republik des Uruguay an. Der ehemalige Jesuitenstaat Paraguay erklrte sich 1811 fr unabhngig und bertrug (1812) dem Advokaten Dr. Francia als Dictator die Regierung, der sich in dieser Wrde bis zu seinem Tode (1840) behauptete. Chile, das sich schon 1810 aufgelehnt hatte, fiel 1814 unter spanische Herrschaft zurck und wurde fr seinen Abfall schwer gezchtigt. Ge-neral San Martin untersttzte, indem er von den Laplata-staaten aus die Anden berstieg, einen neuen Aufstand, und 1818 erklrte sich das Land zur Republik. Columbia verdankt seine Freiheit der Thtigkeit des reichen Kreolen Simon Bolivar, der deshalb den Titel eines Befreiers (libertador) erhielt. Venezuela ri sich 1811 vom Mutterlande los, kehrte aber schon 1812 unter dessen Herrschaft zurck, da die Priester ein furchtbares Erdbeben, das die Hauptstadt Caraccas fast gnzlich zerstrte und in Valencia 20000 Menschen, die an den Hochaltren knieten, unter den Trmmern der Kirchen begrub, als ein Strafgericht des Himmels darstellten. Aber der Druck der Spanier rief eine neue Erhebung hervor, als Bolivar die Fahne der Unabhngigkeit erhob und von Neu-Granada aus mit seinen Genossen in Venezuela einfiel. Nach einer Reihe kriegerischer Ereignisse kam 1819 die Vereinigung Venezuelas und Neu-Granada's zu Stande, zu denen 1822 noch Ecuador kam, welche drei nun die Republik Columbia bildeten. Bolivar verwaltete dieselbe bis an seinen Tod (1830) mit lobenswerther Uneigenntzigst. Nach seinem Tode lste sich die Republik wieder in ihre drei Bestandteile auf, die sich aber 1832 wieder zu einer Union vereinigten. Lange dauerten die Kmpfe in Peru, und erst als Bolivar zum Schutze herbeikam, nahm die Sache durch den Sieg seines

4. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 153

1873 - Oldenburg : Stalling
153 Hellespont, dazu einen goldenen Becher und ein Persisches Schwert. Nun zogen die Schaaren über die Brücken, auf der einen das ganze Fußvolk und die Reiterei, aus der an- dern die Dienerschaften und das Vieh. Der Uebergang dauerte sieben Tage und sieben Nächte ohne Unterlaß. Weiter auf dem Wege erschien dem Lerxes ein großes Wunderzeichen, das er aber keiner Aufmerksamkeit würdigte, so leicht es auch zu deuten war: ein Pferd brachte nämlich einen Hasen zur Welt. Dies war leicht so zu deuten: Xerxes wollte in aller Pracht und Herrlichkeit ein Heer gegen Griechenland führen, und er würde an denselben Ort zurückkommen, wie ein Hase auf der Flucht. Die Flotte segelte an der Küste vorbei, das Landheer aber zog die Halbinsel hinauf und wandte sich dann west- lich, bis es in die Ebene von Doriskos kam. Diese Gegend schien dem Aerxes recht geeignet, sein Heer zu ordnen und zu zählen, und die Schiffe mußten während der Zählung an der Küste anlegen. Die Zählung wurde aber auf folgende Art bewerkstelligt. Man trieb 10,000 Mann auf einen Fleck, drängte sie so eng als möglich zusammen und beschrieb dann einen Kreis um sie: Hierauf ließ man die Zehntausend heraus und zog eine Verzäunung den Kreis entlang. Nun wurden Andre in den Kreis getrieben, allemal 10,000, bis sie auf diese Art alle durchgezählt waren. Die Menge der Landmacht zu Fuß betrug 1,700,000 Mann, dazu 80,000 Reiter, 20,000 auf Kameelen und Wagen; die Flotte be- stand aus 1200 Kriegs- und 3000 Transportschiffen, welche im Ganzen über 517,000 Mann trugen. Rechnet man dazu nun noch die Mannschaft, welche die Griechen, die sich dem Terxes unterwarfen, stellten, zu 300,000 Mann, so ergiebt sich eine Zahl von mehr als 2'/» Millionen Menschen, ohne die Diener, Köche und Weiber, welche dem Zuge folgten, und deren Zahl sich eben so hoch belaufen haben soll. ^'/ 4c Alle diese Völker, mehr als fünfzig, nahmen in ihrer 1 eigenthümlichen Tracht mit ihren eigenthümlichen Waffen an y dem Zuge Theil. Unter ihnen waren ^Perser mit Tiaren^" ' und Hosen, Kissier mit Mützen, Assyrier mit geflochtenen'^ ' ehernen Helmen, Inder in baumwollenen Kleidern, Kaspier mit Pelzen, Saranaen mit gefärbten Mänteln und hohen äx. “? c A .

5. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 79

1861 - Oldenburg : Stalling
79 6. Die Schlacht Lei Cannä (216 v. Ehr.). Als die Erntezeit des folgenden Jahres (216) herannahte, zog Hannibal in die Ebene von Cannä in Apulien. Die Römer wünschten den Krieg mit einem Schlage zu beendigen und stellten eine gewaltige Heeresmacht, wie nie zuvor, auf, über 80000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter, unter dem Befehl der neuen Consuln, des Terentius Barro, eines kühnen und verwegenen Mannes, und des besonnenen Aemi- lius Paulus. Hannibal hatte im ganzen 10000 Reiter und etwas mehr als 40000 Mann Fußvolk. Die Römer standen in gesonderten Lagern zu beiden Seiten des Flusses Aufidus; südlich von ihnen, auf dem rechten Ufer, lagerte Hannibal. Mehrmals bot er die Schlacht an, welche Aemilius zu vermeiden rieth, indem er die überlegene Reiterei des Fein- des fürchtete und hoffte, daß der Feind aus Mangel an Bor- rathen in kurzer Zeit in Roth gerathen würde. Aber der hitzige Barro achtete nicht auf feine Vorstellungen, und da sie im Heerbefehl einen Tag um den andern wechselten, so führte er an seinem Tage sein Heer zur Schlacht hinaus. Die Schlacht- ordnung beider Theile war folgende: Beide Colonnen lehnten sich mit dem einen Endpunkt an das rechte Flußufer; die römische stand nach Süden, die Pu- nische nach Norden gewandt. Barro hatte die römischen Rei- ter am Flusse, die der Bundesgenossen auf der andern Seite, in der Mitte das Fußvolk in tiefen Massen aufgestellt; vor der ganzen Linie standen in mäßigen Zwischenräumen die Leicht- bewaffneten. Auf dem rechten Flügel befehligte Aemilius, auf dem linken Barro, in der Mitte die Consuln des vorigen Jah- res. Auch Hannibal stellte seine Leichtbewaffneten vor die Fronte; links zunächst am Flusse die Gallische und Spanische Reiterei, auf der andern die Numidische. Dazwischen bildete das schwerbewaffnete Fußvolk eine weite halbmondförmige Linie, in deren Mitte die Gallier und Spanier am meisten nach vorn, die Afrikaner nach den beiden Endpunkten zu standen. Diese mittlere Colonne befehligte Hannibal selbst mit seinem Bruder Mago, den linken Flügel Hasdrubal, den rechten Hanno.

6. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 115

1861 - Oldenburg : Stalling
115 über den Rhein, um von Rhätien aus in Italien einzufallen; die Teutonen und Ambronen gedachten durch Ligurien einzu- rücken. Marius hatte am Zusammenfluß der Rhone und Jsöre ein Lager errichtet und erwartete hier die Teutonen und Am- bronen. Fortwährend vermied er die Schlacht, obschon ihn die Feinde reizten, und sogar seine eigenen Leute ihn dazu aufforderten. Ein Barbar forderte den Marius zum Zwei- kampf heraus, ward aber mit Hohn und Verachtung abge- wiesen. Die Feinde begannen einen Sturm auf das Lager: er ward abgeschlagen, und Marius rückte nicht aus den Mauern seines Lagers. Solches Zaudern ertrugen die Barbaren nicht länger; sie zogen mit Verachtung am Lager vorbei. Höhnisch riefen sie den römischen Soldaten zu: „sie zögen nach Italien: ob sie Aufträge an ihre Frauen und Kinder zu bestellen hätten?" Kaum bändigte Marius den Zorn seiner Krieger. So groß war die Menge der Barbaren, daß sie sechs Tage lang an dem Lager des Marius vorbeimarschirten. Kaum waren sie vorbei, so folgte ihnen Marius auf dem Fuße nach und ge- langte auf kürzerem Wege zugleich mit ihnen an einen kleinen Fluß, an dem Aquä Sextiä (Aix en Provence) lag. Hier wählte Marius einen Hügel zum Lagerplatz, von welchem herab er die Gegend ringsher zu übersehen vermochte. Die Deutschen lagerten sich an beiden Seiten des Flusses. Durch diese Lage- rung wurden die Römer vom Wasser abgeschnitten. Diese, von Durst gequält, klagten und murrten. Marius aber wies auf den Fluß hin: „Ihr seid Männer," sprach er, „dort ist Wasser für Blut feil, und ihr klagt, daß es fehle?" Da gin- gen römische Troßknechte mit ihren Thieren zum Fluß hinab und vertrieben einige Feinde; als aber mehr Barbaren erschie- nen, eilten auch römische Soldaten hinab. Die Teutonen aber und ihre Bundesgenossen waren in aller Sicherheit; sie aßen, sie badeten sich, sie freuten sich des schönen Landes. Wie nun von beiden Seiten Hülfe erschien, wurden zuletzt die Haupt- heere selbst in die Schlacht geführt. Der Ambronen waren 30,000 Mann. In dem Augenblick, wo sie über den Fluß

7. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 150

1861 - Oldenburg : Stalling
150 Wiewohl Cicero durch die Entdeckung der Verschwörung den Staat gerettet hatte, so wurde doch der Umstand, daß er die Verbrecher ohne Verhör hatte hinrichten lassen, die Ursache seiner Verbannung. Der freche Volkstribun Clodius gab einige Jahre später das Gesetz, daß Jeder, der einen römischen Bürger ohne Verhör hingerichtet habe, geächtet sein solle. Die- ses Gesetz, das auf Cicero gemünzt war, ging durch, und so mußte dieser, um seinen Feinden zu entgehen, freiwillig in die Verbannung wandern (58 v. Chr.). Er ging nach Thessalo- nice in Macedonien. In Rom zog man seine Güter ein und zerstörte sein Haus. Doch schon im folgenden Jahre (57) kehrte er zurück. Seine Rückkehr glich einem Triumphzuge. Sein Haus und seine Güter wurden ihm wieder hergestellt. C. Julius Cäfar^ 1. Läsar bis ;um Kampfe gegen Pompejus. /£0 G Casus Julius Cäsar wurde im Jahre 99 v. Chr. zu Rom geboren. Von seiner Mutter Aurelia mit der größten Sorgfalt erzogen, entwickelte er schon als Knabe die ausge- zeichnetsten Anlagen des Geistes. Er besaß einen scharfen, durchdringenden Verstand, der Personen und Verhältnisse leicht durchschaute, und ein außerordentliches Gedächtniß. Man er- zählt, daß er zu gleicher Zeit schreiben, lesen und hören, und vier bis sieben Briefe dictiren konnte. Bei so seltenen Gaben, die mit rastloser Thätigkeit verbunden waren, konnte es nicht fehlen, daß sein Geist alle damals ausgebildeten Wissenschaften umfaßte. /> ,, k •- - ■ Zur Zeit der Diktatur Sulla's stand Cäsar auf Seiten des Marius. Schon durch Verwandtschaft war er mit dieser Partei verbunden, da er eine Tochter Cinna's, Cornelia, zur Gemahlin hatte. Dadurch zog er sich die Feindschaft des all- gewaltigen Diktators zu. Sulla verlangte, Cäsar sollte sich

8. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 117

1861 - Oldenburg : Stalling
117 Teutonen glaublich zu machen, ließ Marius den gefangenen Teutobach in Ketten vorführen. Jetzt rückten die Cimbern schlagfertig vor das Lager der Römer, und Bojorix, der König der Cimbern, forderte den Marius auf, Ort und Zeit zur Schlacht zu bestimmen. In der Ebene von Vercellä erschie- nen beide Heere zum Kampf. Die Cimbern waren in einem Viereck aufgestellt, dreißig Stadien breit und tief; die Soldaten der vordersten Reihe hatten, um Flucht unmöglich zu machen, sich mit Ketten an einander geschlossen. Bei den Römern befehligte Catulus das Mitteltreffen, Marius hatte sich auf den Flügeln aufgestellt. Er selbst rückte mit dem einen Flügel zu weit vor; des Catu- lus Heer entschied das Treffen. Der Tag war heiß; die Cim- bern hatten Sonne und Wind gegen sich; die Tapfersten fielen, der Rest floh der Wagenburg zu, wo auch die Frauen sich zur Wehr stellten. Hier begann ein neues Gemetzel, dem nur wenige Haufen durch die Flucht entgingen. Viele der Frauen tödteten, um nicht in Gefangenschaft zu gerathcn, erst ihre Kinder, dann sich selbst. Dennoch betrug die Zahl der Ge- fangenen 60,000; die der Getödteten war 120,000. Die Römer aber erwiesen dem Marius, dem Retter Ita- liens, die höchste Ehre. Sie nannten ihn den dritten Grün- der der Stadt, spendeten ihm Trankopfer, wie einem Gotte, und ertheilten ihm zum sechsten Mal das Consulat. Am Triumphe aber ließ Marius den Catulus Theil nehmen. Vor dem Triumphwagen mußte der gefangene Teutobach einher- schreiten, ein Mann von so riesigem Wuchs, daß er noch über die Siegeszeichen hervorragte. Xxiv. Sulla und Marius. ^ ■?£ 1. sulla, Feldherr gegen Mithridatcs, vertreibt den Marius. ^ ^ Lucius Cornelius Sulla stammte aus einem patri- cischen Geschlcchte. Er hatte eine schöne Gestalt, ein edles / Cip, i

9. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 84

1868 - Oldenburg : Stalling
84 Her, o Lykurgos, kommst du zu meinem gesegneten Tempel, Du, von Zeus geliebt und von sämmtlichen Himmelsbewohnern; Soll ich als Gott dich begrüßen, so frag' ich mich, oder als Menschen? Aber ich meine, dn bist wohl eher ein Gott, o Lykurgos! und sagte ihm, daß er den Spartanern die beste von allen Ver- fassungen geben würde. Durch die Antwort ermuthlgt, besprach er sich mit seinen Freunden über die neuen Gesetze, die er ge- den wollte, und forderte sie zur Mitwirkung auf. Alsdann theilte er feine Absicht mehreren angesehenen Spartanern mit und zog einst mit dreißig bewaffneten Anhängern auf den Markt- platz, um die Gegner durch Furcht im Zaum zu halten. Anfangs entstanden Unruhen, und sogar König Charilaos floh, in der Meinung, daß Lykurgos einen Anschlag gegen ihn im Sinuc führe, bald aber ließ er sich durch eidliche Zusicherung, daß er nichts Uebcles erleiden werde, bereden, an den neuen Einrichtun- gen Theil zu nehmen. Zuerst setzte Lykurgos den Rath der Alten ein, welcher aus achtundzwanzig Mitgliedern, die das sechszigste Jahr zurückgelegt und ein tadelloses Leben geführt haben mußten und aus den beiden Königen, also aus dreißig Personen bestand. Merkwür- dig war die Art und Weise, wie die neuen Mitglieder dieses Rathes gewählt wurden. Auserlesene Männer schlossen sich in ein Haus ein, von dem aus sie Alles hören, aber nicht sehen konnten, was draußen in der Volksversammlung vorging. Nun schritten die Bewerber einzeln vor der Versammlung einher, und die in dem Hause eingeschloffencn Beamten merkten sich, wie bei den einzelnen Vorübergehenden das Volk stärker oder schwächer schrie, je nachdem ihm der Bewerber mehr oder weniger lieb war. Derjenige, bei welchem das Volk am lautesten geschrien, wurde als Mitglied in den Rath ausgenommen. Alsdann theilte Lykurgos die Ländereien der Spartaner in 9000 gleiche Theile, so daß aus jeden Spartaner ein Theil kam, der hinreichte, ihn mit seiner Familie zu ernähren. Das Land der Lacedämonier theilte er in 30000 kleinere Theile. Einst ging Lykurgos zur Zeit der Ernte durch die Felder, und als er sah, wie die Ge- treidehausen in gleichen Reihen neben einander lagen, lächelte er und sagte: „Ganz Lakonien scheint vielen Brüdern zu gehören, die eben erst unter einander getheilt haben." Den Gebrauch der Gold- und Silbermünzen hob Lykurgos

10. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 142

1868 - Oldenburg : Stalling
142 zog die Halbinsel hinauf und wandte sich dann westlich, bis es in die Ebene von Doriskos kam. Diese Gegend schien dem Lerxes recht geeignet, sein Heer zu ordnen und zu zählen, und die Schiffe mußten während der Zählung an der Küste anlegcn. Die Zählung wurde aber auf folgende Art bewerkstelligt. Man rrieb 10,000 Manu auf einen Fleck, drängte sie so eng als möglich zusammen und beschrieb dann einen Kreis um sie. Hierauf ließ man die Zehntausend heraus und zog eine Verzäu- nung den Kreis entlang. Nun wurden Andre in den Kreis getrieben, allemal 10,000, bis sic auf diese Art Alle durchge- zählt waren. Die Menge der Landmacht zu Fuß betrug 1,700,000 Mann, dazu 80,000 Mann Reiterei, 20,000 auf Kameelcn und Wagen; die Flotte bestand aus 1200 Kriegs- und 3000 Trans- portschiffen, welche im Ganzen über 517,000 Mann trugen. Rechnet man dazu nun noch die Mannschaft, welche die Griechen, die sich dem Xerxes unterwarfen, stellten, zu 300,000 Mann, so crgicbt sich eine Zahl von mehr als 2% Millionen Menschen, ohne die Diener, Köche und Weiber, welche dem Zuge folgten, und deren Zahl sich eben so hoch belaufen haben soll. Alle diese Völker, mebr als fünfzig, nahmen in ihrer eigen- thümlichen Tracht mit ihren cigcnthümlichen Waffen an dem Zuge Theil. Unter ihnen waren Perser mit Tiaren und Hosen, Kissier mit Mühen, Assyrier mit geflochtenen ehernen Helmen, Inder in baumwollenen Kleidern, Kaspicr mit Pelzen. Saran- gen mit gefärbten Mänteln und hohen Stieseln bis an die Knie. Araber in weiten Oberkleidern, Aethiopier mit Panther- und Löwenfellcn u. s. w. Von Doriskos zog Xerxes durch Thracien über den Stry- mon, dem zu Ehren die Mager weiße Rosse schlachteten, und kam mit dem Heere in eine Gegend, von der er erfuhr, daß sie die Neun-Wege hieß. Deswegen wurden hier neun Knaben und neun Mädchen von den Landeseinwohnern lebendig begraben. Von Thracien zog Xerrcs nach Macedonien. Die Griechen, die das Heer bcwirtheten und dem Xerxes die schon lange Zeit vorher angcsagten Mahlzeiten stellten, kamen in das größte Elend, so daß sie Haus und Hof verlassen mußten. Den Thasiern kostete die Bewirthung des Heeres und die Mahlzeit des Königs 300 Silbertalentc. Ein Mann von Abdcra rieth seinen Lands- leuten, den Göttern ihren Dank abzustatten, daß Xerres nicht
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